TSV B - SV Bonlanden 0:2 - Kompliziert in den Abstiegssumpf (Auszug St.N)

Rudi Scherrle, 03.04.2023

TSV B - SV Bonlanden 0:2  - Kompliziert in den Abstiegssumpf (Auszug St.N)

Der TSV Bernhausen verharrt in alten Mustern und verliert das Lokalderby der Fußball-Landesliga zuhause gegen den SV Bonlandenverdient mit 0:2. Für die Gäste, die sich damit ihrerseits Luft im Abstiegskampf verschaffen, treffen Luca Grosshart und Danijel Zugac.

Torsten Streib (St-N/Z)

Bisher waren die Duelle mit den Mannschaften von den Fildern und Stuttgart eine punktreiche Angelegenheit für den Aufsteiger TSV Bernhausen. Vor der Partie gegen den SV Bonlanden heimste der Verbund von Christopher Eisenhardt 14 seiner 23 Zähler gegen Teams aus dem „Bekanntenkreis“ ein. Nun, im Heimspiel am Freitagabend vor 300 Zuschauern, erhielt die Erfolgsgeschichte einen gehörigen Dämpfer. Die Gäste behielten mit 2:0 (1:0) verdient die Oberhand und haben sich ihrerseits Luft im Abstiegskampf verschafft.

Der Aufsteiger Bernhausen steckt dagegen weiterhin tief im Sumpf. Aussichtslos ist die Lage aber nicht. Unter anderem, weil die ob der schweren Verletzung von Labinot Zegrova (Schien- und Wadenbeinbruch) abgebrochen Heimpartie gegen den direkten Kontrahenten SSG Ulm am 13. April eine Neuauflage findet. Zudem haben die beiden taumelnden Vereine aus der Verbandsliga – Dorfmerkingen und Geislingen – an diesem Spieltag gezeigt, dass sie bis zum Schluss um das Liga-Verbleibticket kämpfen werden. Lösen das beide (aktuell steht nur Geislingen unter dem Strich), erwischt es in der Landesliga nur fünf Teams; schaffen es beide nicht, dann sind es gar sieben.

Schützenhilfe könnte für die Kicker vom Fleinsbach schlussendlich mit entscheidend sein. Andererseits ist Selbstverantwortung gefragt, muss nach nun vier Niederlagen in Serie endlich wieder gepunktet werden. Das schafft das Team von Coach Eisenhardt aber nur, wenn zwei Problemstellen abgestellt werden: die individuellen Fehler und die Umständlichkeit im Angriff. Grundsätzlich könne er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie habe alles versucht und auch mit hohem Aufwand gespielt, sagte Eisenhardt. Beim genauen Hinsehen waren dem Übungsleiter die Gründe für die erneute Niederlage aber klar. „Trotz besprochener Zuteilung bei Eckbällen kam beim 0:1 der Torschütze völlig frei an den Ball, und vor dem gegnerischen Tor haben wir häufig die falsche Entscheidung getroffen“, sagte Eisenhardt treffend, der Bonlanden für die Elf mit „der reiferen Spielanlage“ hielt.

Bei besagtem Führungstor der Gäste aus Minute 15 schien es dem Torschützen Luca Grosshart schon peinlich zu sein, wie ungehindert er einköpfen durfte – nach seiner Einnetzaktion schaute er sich verwundert nach allen Seiten um. Die stramme Hereingabe besorgte Manuel Kranz, dessen Eckbälle auch danach für viel Gefahr im Strafraum der Heimelf sorgten.

Eisenhardts angesprochene Fehlleistung vor dem Bonlandener Tor ging unter anderem an die Adresse von Stürmer Werner Hottmann. In der 81. Minute stand dieser vor Schlussmann Luca Wiedmann. Anstatt abzuschließen, spielte er quer, und ein Abwehrspieler konnte klären. „Wäre er da zielstrebiger gewesen, hätte es 1:2 gestanden und der Punkt wäre noch möglich gewesen“, sagte Eisenhardt.

Bonlandens Coach Klaus Kämmerer war mit seinen Fußballern weitestgehend zufrieden, auch wenn aus seiner Sicht ein entspannterer Spieltag möglich gewesen wäre. In Hälfte eins habe man die guten Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt, einen höheren Pausenstand als 1:0 verpasst, sagte Kämmerer. Nach Wiederanpfiff sei 20 Minuten wenig zusammengelaufen, die Bälle zu schnell hergeschenkt worden. „Da gab es so manche kritische Situation zu überstehen, so der SVB-Coach. Das 2:0 sorgte aber für Ruhe. „Damit war die Partie durch und nach den guten, aber punktlosen Auftritten gegen Buch und Donzdorf hat endlich auch wieder das Ergebnis gestimmt.“

In den ersten zehn Minuten hatten die Gäste, bei denen Dawid Lebkuchen und Markus Schickler die Rotsünder Jakob Ehret und Kevin Pein in der Abwehr bestens vertraten, noch Anpassungsprobleme. Aufgrund des rutschigen Kunstrasens haperte es an der Passgenauigkeit. Die Feinjustierung klappte aber immer besser und die Gäste starteten gefährliche Konter – häufig über die rechte Seite. Dort war der flinke Kranz ein stetiger Gefahrenherd, gleichwohl seine Hereingaben noch Verbesserungspotenzial beinhalten. Als Steffen Schmidt, diesmal Kapitän anstelle des angeschlagenen Andreas Pottmeyer, in der 77. Minute nach dreimaligem energischen Dagegenhalten immer noch das Spielgerät am Fuß hatte und Danijel Zugac bediente, traf dieser aus 20 Metern zum 2:0-Endstand.

TSV Bernhausen: Rodrigues – Alber, Schock, Franc Cagalj (83. Al Hashimi), Arslan (60. Ege) – Matanovic, Forzano, Kristijan Cagalj (76. Folgmann), Albayrak – Jordacevic (67. Altintas), Hottmann.

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