TSV Bernhausen fehlt in der Fußball-Bezirksliga noch ein Punkt zum Titelgewinn
Rudi Scherrle, 07.06.2022

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Filder-Zeitung 7.6.22 Auszug
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In einer hitzigen Atmosphäre kühlen Kopf bewahrt. Nach seinem 3:2-Sieg bei Türkspor Stuttgart hat der TSV Bernhausen (links Ivan Matanovic) nun Matchball zum Aufstieg. Foto: Günter Bergmann
Franz Stettmer
Bernhausener Matchball
Bei den einen kann der Sekt in den Kühlschrank, bei drei anderen hält das Zittern und Bangen an. Seit diesem Wochenende ist in der Stuttgarter Fußball-Bezirksliga klar, dass zwei spannende Fragen erst am letzten Spieltag beantwortet werden. Zum einen: wer wird Meister und steigt direkt in die Landesliga auf? Dabei steht der TSV Bernhausen nur noch einen kleinen Schritt vor dem großen Ziel, nachdem er in einem hitzigen Ambiente auch die Hürde Türkspor genommen hat. Zum anderen: wer muss in die Abstiegsrelegation? Die Entscheidung hierüber wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Fernvergleich zwischen dem OFK Beograd Stuttgart, dem TSV Rohr und dem SV Sillenbuch fallen, wobei Letzterer nach einem aktuell bitteren Last-Minute-Gegentor die schlechtesten Karten hat. Dazu passte es denn auch, dass der mit wichtigste Spieler der Spitalwald-Kicker ramponiert im Krankenhaus landete. Kurzum: für insgesamt immerhin noch fünf Mannschaften wird es zum Rundenschluss am nächsten Sonntag ein Herzschlagfinale geben, allen voran die Entourage des Tabellenführers TSV Bernhausen, deren historische Chance nun zum Greifen nah ist. Ein einziger Punkt fehlt noch, um nach 35-jähriger Abstinenz wieder Landesligist zu sein und das heimische Fleinsbachstadion zur Partystätte zu machen. Beim dortigen Abschluss gegen den Außenseiter Beograd reicht ein Unentschieden. Klar, im Fußball sind schon die verrücktesten Dinge passiert. Aber wer wollte ernsthaft daran zweifeln, dass einem Team, das in der Liga seit siebeneinhalb Monaten ohne Niederlage ist, jetzt auch dieser letzte Schritt gelingt?
Der Trainer Christopher Eisenhardt jedenfalls nicht. Für ihn ist bei aller weiterhin praktizierten Zurückhaltung „eine gewisse Vorentscheidung“ gefallen. Groß war der Bernhausener Respekt vor der aktuellen Aufgabe Türkspor – und noch größer am Ende die Erleichterung, als auch diese Begegnung bei der drittbesten Rückrundenmannschaft der Staffel mit 3:2 gewonnen war. Am Neckar hatten die „Veilchen“ wie erwartet ein dickes Brett zu bohren. Oder, um es mit Eisenhardt zu sagen: „Es war für uns der Gang durch die Hölle.“ Und das nur zum einen Teil wegen der Leistung eines wiedererstarkten Gegners. Hinzu kamen schwierige Rahmenbedingungen. „Provokationen, Nickligkeiten, Verbalattacken“ – registriert hat der Coach „das volle Programm“, freilich mit einem für ihn erfreulichen Resultat: „Rein sportlich haben bei uns zwar lediglich zwei Mann ihre Normalform erreicht, aber wir haben kühlen Kopf bewahrt.“
Angeführt von den beiden Erwähnten, ihren Routiniers Luis Miguel Rodrigues im Tor und Ivan Matanovic im Angriff, ließen die Gäste sich auch durch einen zweimaligen Rückstand nicht aus der Fassung bringen. Alperen Albayrak (Foulelfmeter), Labinot Zegrova (Flachschuss) und Julian Schock (Kopfball) tüteten den Auswärtserfolg ein. Dass Albayrak einen zweiten erneut an Matanovic verursachten Strafstoß verschoss, fiel nicht mehr ins Gewicht.
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