Der sportliche Unterschied zu von vor einem Jahr: heuer ist eine magische Grenze fast erreicht. Nur zwei Spieltage noch im Bezirk Stuttgart bis zur 50-Prozent-Hürde. Haben die Mannschaften mindestens die Hälfte ihrer Rundenbegegnungen absolviert, wird die Saison mit Auf- und Absteigern in die Wertung gehen, unabhängig davon, was danach noch kommt, also auch im Fall eines erneuten Abbruchs. Unter diesem Aspekt erscheint der aktuelle Gipfelsturm des TSV Bernhausen gleich doppelt interessant. Ja, die Filderstädter haben es geschafft: Platz eins. Selbst souveräner 7:0-Sieger gegen Türkspor Stuttgart, profitierten sie vom gleichzeitigen Punkteverlust des bisherigen Spitzenreiters Spvgg Cannstatt beim 2:2 gegen die Sportvg Feuerbach. Und da huschte dann selbst dem Trainer Christopher Eisenhardt ein Lächeln übers Gesicht, obschon sich jener unverändert hartnäckig um Bodenhaftung bemüht. Sein Kommentar zum aktuellen Erfolg? „Pflichtaufgabe erfüllt, Job getan. Mehr ist dazu nicht zu sagen.“
Das heißt: ein bisschen was dann schon noch. Zum Beispiel, dass es im Verein offensichtlich die richtige Entscheidung war, nach der Desastersaison 2019/2020 alles auf Links zu drehen. Neue Abteilungsleitung, neues Trainergespann, neue Spieler. Seither geht die Kurve nach oben. Wie gesagt: damals Letzter, nun Erster. Das eigentlich Überraschende dabei ist: Furore machen nicht nur die vom Transfermarkt geangelten nominellen Hochkaräter des Aufgebots, sondern auch die Greenhorns aus den eigenen Reihen. Auch am Samstag hatte Eisenhardt wieder sechs U-21-Kicker auf dem Rasen. Ein Duo stach heraus. Samuel Böhmer, 19, gelang ein Hattrick. Und Julijan Milos, 18, wartete gar mit vier Torbeteiligungen auf: einmal als Schütze, dreimal als Vorlagengeber.
Ob dieses Rasselbanden-Auftritts wären zwei Personalien aus der älteren Generation beinahe untergegangen. So gab der Vizekapitän Yasin Arslan nach mehrmonatiger Krankheitspause (Hirnhautentzündung) sein Startelfcomeback. Und wo eigentlich der Matchwinner der Vorwoche war, Alperen Albayrak? Die Antwort: ebenfalls beim Feiern – allerdings wohl weniger die eroberte Tabellenführung. Auf seinem Terminplan stand die eigene Hochzeit.Zum anfangs am höchsten gewetteten Filderteam, dem TSV Musberg , haben die Bernhausener weiter eine Sieben-Punkte-Kluft.
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Der vollstädige FZ-Bericht siehe Stuttgarter Nachrichten / Stuttgarter Zeitung
PS auch unsere 2.Mannschaft stürmte durch einen 11:0 Sieg an die Tabellenspitze - weiter so lila Jungs!