BERNHAUSEN. Raus mit Applaus. Die Landesliga-Fußballer des TSV Bernhausen haben sich in ihrer Zweitrundenbegegnung des Verbandspokalwettbewerbs am Samstag tapfer und lange Zeit auch erfolgreich gegen den hohen Favoriten 1. FC Normannia Gmünd gewehrt – und mit einem 1:1 am Ende der regulären Spielzeit den Verbandsligisten sogar in die Verlängerung gezwungen. Doch die Gäste spielten ihre Qualitäten in der 30-minütigen Zusatzschicht dann eiskalt aus, erzielten noch vier weitere Treffer und setzten sich zumindest vom Ergebnis her deutlich mit 5:1 durch.
Für die Gmünder, die in ihrer Liga zum Kreis der Aufstiegsfavoriten zählen, war es schließlich das gleiche Resultat wie in der ersten Runde. Vor Wochenfrist hatten sich die Ostalbkicker beim amtierenden Stuttgarter Bezirkspokalsieger Sportvg Feuerbach ebenfalls mit 5:1 durchgesetzt. Der Unterschied: hierbei hatten ihnen 90 Minuten gereicht.
Aktuell verschaffte sich der Ex-Oberligist vor rund 200 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz am Fleinsbachstadion zwar über weite Strecken eine optische Überlegenheit, bekam aber keinen Zugriff auf den sich nach Kräften wehrenden Außenseiter Bernhausen. „Ich bin heute mit unserer gesamten Leistung sehr zufrieden, auch wenn es nach meinem Geschmack letztlich um mindestens zwei Tore zu hoch ausgefallen ist“, lautete das Fazit von dessen Trainer Christopher Eisenhardt.
Der Coach hatte auf sage und schreibe 14 Spieler seines Kaders verzichten müssen, geschuldet vornehmlich der Urlaubszeit. Unter anderen fehlten der Torjäger Ivan Matanovic und der Kapitän Michel Forzano. Demgegenüber standen dem Amtskollegen Zlatko Blasic acht Spieler nicht zur Verfügung. Und schon wenige Sekunden nach dem Anpfiff der Begegnung wähnte jener sich wohl wie in einem falschen Film. Denn nach einer energischen Bernhausener Balleroberung landete die Kugel über zwei Stationen bei Samuel Böhmer. Der fackelte nicht lange und erzielte das frühe 1:0. Diesen Vorsprung verteidigten die Gastgeber fortan beharrlich. Kurz nach dem Seitenwechsel hatten sie durch Labinot Zegrova sogar die dicke Chance zum 2:0. Doch der Gmünder Keeper Yannick Ellermann entschärfte den Versuch.
Auf der Gegenseite wurde die Defensivabteilung um den Bernhausener Schlussmann Luis Miguel Rodrigues nur selten ernsthaft gefordert. Doch auch dort sollte die erste wirklich gefährliche Situation sitzen. Der gegnerische Torjäger Alexander Aschauer war mit dem Kopf zur Stelle – das 1:1 (60.). Mit diesem Resultat ging es in die Verlängerung, in welcher die Gäste schließlich aus fünf Torchancen vier weitere Treffer produzierten. Zunächst stellte erneut Aschauer auf 1:2. Dann schraubten Calvin Körner, Luca Damiano Molinari und Kevin Kamara das Ergebnis gegen abbauende Bernhausener in die Höhe.
Die Filderstädter sind damit raus aus dem Cup-Wettbewerb. Zugleich endete eine höchst bemerkenswerte Serie. Ihre bis dahin letzte Niederlage in einem Pflichtspiel hatten die „Veilchen“vor mehr als neun Monaten hinnehmen müssen, am 26. Oktober. Seinerzeit war es eine 0:2-Schlappe in der Bezirkspokal-Konkurrenz beim Kreisligisten MK Makedonija Stuttgart. Seither waren 287 Tage vergangen.
Der Punktspielstart für den Landesliga-Aufsteiger folgt nun am nächsten Sonntag (15 Uhr), auswärts beim Vorjahresachten TSV Weilimdorf.
TSV Bernhausen: Rodrigues – Arslan, Schock, Kristijan Cagalj, Alber (77. Meinlschmidt) – Zegrova (67. Jordacevic), Stannull (94. Bauer), Fabian Schürg, Altintas (104. Karakoc) – Hottmann, Böhmer.
Vollständiger Bericht:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.wfv-pokal-tsv-bernhausen-die-erfolgsstrecke-endet-nach-287-tagen.2cf508a5-e94f-4a9a-89d0-ec279e5d26fa.html?reduced=true