Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Bezirksstaffel

Marcel Fenske, 18.06.2015

Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Bezirksstaffel

Aufgrund der Punktgleichheit unserer D-Junioren und der U13 des SV Stuttgarter Kickers in der Kreisleistungsstaffel 2 des wfv-Bezirks Stuttgart kam es kurz vor Saisonschluss zu einem echten Finale, welches um den Aufstieg in die Bezirksstaffel entscheiden sollte.

Das Spiel fand am vergangenen Mittwoch, 10.06.2015, auf neutralem Platz (Sportgelände Stetten auf den Fildern) statt.

Die Wellen schlugen bereits lange vor dem Anpfiff dieses Spieles hoch, nachdem sowohl der Verband als auch wir schon kurz nach dem letzten Saisonspiel erfuhren, dass die Stuttgarter Kickers um jeden Preis den Aufstieg sichern möchten und hierfür auch nicht davor zurückschrecken, zahlreiche Spieler der zwei Staffeln höher angesiedelten Talentrunde-/Verbandsstaffelmannschaft einzusetzen (die Kickers belegten zum damaligen Zeitpunkt Platz 1 dieser höchsten Spielklasse der D-Junioren des wfv).

Die Diskussionen gingen hin und her, und wir versuchten alles, um dem geltenden Regelwerk den einen oder anderen Paragraphen zu entlocken, der diese Möglichkeit zunichte machte.

Tatsächlich gehen auch noch heute, eine gute Woche nach dem Spiel, die Meinungen darüber auseinander, wie genau die Rechtsordnung des wfv auszulegen ist.

Lange Rede, kurzer Sinn, faktisch wurde das Aufstiegsspiel am vergangenen Mittwoch angepfiffen.

Es stand uns - wie zu erwarten war - ein gemischtes Team der Stuttgarter Kickers gegenüber, das sich aus 7 (!!) Spielern der U13/Talentrundenmannschaft, 4 Spielern der U12 (und somit des Teams, welches die Saison in der Leistungstaffel bestrittenen hat) und einem U11-Spieler zusammensetzte.

David trat also gegen Goliath an.

Unser Plan? Da uns eine solche Möglichkeit natürlich nicht gegeben war - und wir diese (Aufstieg um jeden Preis) tendenziell selbst unter anderen Umständen nicht in Anspruch genommen hätten - galt es, mit allem was wir haben dagegen zu halten und sehr defensiv ausgerichtet in die Partie zu gehen.

Trotz der Zielsetzung und der Bemühungen des TSVB, ohne hemmenden Respekt gegenüber dem Gegner in das Spiel zu starten, merkte man der Mannschaft in den ersten 25 Minuten genau diesen an.

Die erste Chance gehörte uns, das Spiel fortwährend den Kickers.

Zwei hervorragend herausgespielte Treffer schafften nach 20 Minuten schon recht klare Verhältnisse. Wir kamen zu wenigen Chancen, wovon leider keine den Weg in das Tor finden wollte. Somit ging die erste Halbzeit, in der wir eine tolle kämpferische Leistung ablieferten, mit 0:2 zu Ende.


Hervorzuheben ist die Einstellung des Teams, das trotz der aussichtslos erscheinenden Situation nicht aufgeben wollte und motiviert aus der Halbzeit kam.

Nach und nach mussten wir unsere defensive Grundordnung auflösen um zu einem Anschlusstreffer zu kommen. Dies bot den Kickers zahlreiche Chancen, uns leider nur wenige.

Zwei Pfostenschüsse nach Konter der Blauen stehen noch zu Buche, aber es blieb beim verdienten 0:2-Endstand. Mit etwas Glück wäre uns hier auch ein Tor gelungen, allerdings hätten wir auch noch das ein oder andere bekommen können.
Was vor dem Spiel klar zu sein schien, war nun Realität. Die U12 der Kickers spielt in der neuen Saison in der Bezirksstaffel, dem TSVB gelang der Doppelaufstieg U12 und U13 durch diese Niederlage nicht.

Außerordentlich enttäuschend ist der Ausgang des Spiels in vielerlei Hinsicht:

- der TSVB zeigte ein starkes Spiel, hätte gegen die U12-Junioren wohl ein Spiel auf Augenhöhe mit unklarem Ausgang abgeliefert

- das Regelwerk und die Durchführungsbestimmungen des wfv für U12/U13-Mannschaften offenbart ohne Zweifel große Lücken, da ein solches Spiel in der U14/U15 nicht ohne Rücksicht auf Einsätze von Spielern in höherklassigen Mannschaften hätte stattfinden können

- es stellt sich die Frage, ob es Sinn und Zweck des Jugendfußballs in so jungen Jahren ist, ohne Rücksicht auf Verluste dem Erfolg alles unterzuordnen, oder ob es nicht angebrachter ist, der Mannschaft, die eine komplette Saison äußerst erfolgreich (und überdies als jüngerer Jahrgang) zusammenspielt, das verdiente Vertrauen zu schenken und diese antreten zu lassen (selbst die Meinung einiger Offizieller äußert sich hier gegen den Erfolg)


Zu unserem Team lässt sich abschließend sagen: Respekt für das Erreichte! Mit einer solchen Leistung hätte man sich gegen zahlreiche Gegner durchsetzen können, leider jedoch nicht gegen die Nummer 1 der Talentrunde des wfv.


Quelle:Marcel Fenske